Jekaterinburg

14 08 2011

Sightseeing -  MacDoof – Ich weiss jetzt was USB in Russland bedeutet – Entstehungsgeschichte Jekaterinburgs hautnah – Rösti in Jekaterinburg.

Jekaterinburg ist um einiges kleiner als Moskau. Am Donnerstag gingen Olya und Stas um kurz nach 8 Uhr arbeiten und ich machte mich auf den Weg, Jekaterinburg zu entdecken. Ich wollte mich für eine kleine Tour in den Ural anmelden und suchte daher ein entsprechendes Büro bei welchem solche Touren angeboten werden. Dank der Karte welche die Russischen wie auch die Englischen Strassennamen enthielt konnte ich mich zu Beginn gut zurecht finden. Irgendwo habe ich jedoch einen Fehler gemacht und mich dann komplett verlaufen. Durch diese Irrwegen habe ich die Vielfältigkeit der verschiedenen Häuser in Jekaterinburg gesehen. Alte, schöne, kleine Häuschen, zum Teil stark heruntergekommen wechselten sich mit neuen, pompöseren Häuschen ab, daneben alte heruntergekommene und neue moderne Hochhäuser. Wiederum schöne Kirchen, mit viel Gold und den schönen roten Backsteinen wie auch einige grüne Parks fand ich auch vor. Ich habe einen Jungen gefragt wo wir uns auf der Karte befinden. Mit Handzeichen gab er mir zu verstehen welches die Strasse auf der wir uns befanden auf der Karte war. Es stellte sich jedoch heraus, dass er sich wohl auch nicht gut auskannte, denn die Strassenschilder besagten etwas anderes. Trotzdem fand ich dann bei einer gut beschrifteten Kreuzung heraus, wo ich mich befand. Für den Besuch auf dem Büro reichte es leider nicht mehr, da ich mit Stas abgemacht hatte.

Der Fischer, der im grässlichen “Fluss” fischte und gerade einen Fisch fing, als ich ihm für einige Minuten zuschaute fand ich schon sehr amüsant. Fische aus diesem Wasser würde ich auf keinen Fall essen. Den gefangenen Fisch löste er fachgerecht vom Angelhaken, er entwischte ihm und sprang auf der Gehweg herum. Wieder eingefangen lachte der Fischer und steckte den Fisch ohne ihn zu töten in eine Plastiktüte.

Die beiden Brücken, welche die Fischer umgaben waren mit unzähligen Schlössern geschmückt. In Jekaterinburg ist es so, dass sich frisch vermählte Paare mit einem Schloss an diesen Brücken verewigen. Der Schlüssel wird anschliessend ins Wasser geworfen und man hofft, dass ihn niemand findet und so die Liebe oder zumindest die Ehe ewig hält. Nur wer geht schon freiwillig in dieses dreckige Wasser nach Schlüsseln suchen…

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Auch in Jekaterinburg gibt es hin und wieder Metalkonzerte. Leider nicht während meinem Aufenthalt.

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Auch in Russland gibts den Mediamarkt, hier in Kyrillischer Schrift. Was mir dabei auffiel, dass im MM in Russland etwas verkauft wird, was man bei uns nicht im MM kriegt. Man muss nur gut lesen und bedenken, dass das Kyrillische C in unserem Alphabet ein S ist. Okay, die Buchstaben L und D gibt es im Kyrillischen Alphabet nicht, aber lustig fand ich’s trotzdem. Smiley

Während meiner kleinen Sightseentour bin ich im MacDonalds essen gegangen um meinen vorigen Blogbeitrag aufzuschalten und nach weiteren Couches zu suchen. Dabei habe ich einen schwerwiegenden Fehler gemacht, den ich nicht mehr so schnell mache. Ich habe mir das Essen bestellt, mich mit dem Laptop hingesetzt und zu Essen begonnen und gleichzeitig im Internet gesurft. Ich habe jedoch vergessen mir die Hände zu waschen. Tja, am Nachmittag hatte ich dann ein ungutes Gefühl im Bauch, es wurde immer schlimmer und am Abend zuhause bei Olya und Stas kam dann alles wieder oben raus. Danach fühlte ich mich deutlich besser, trank ein wenig Cola und ein paar Minuten später kam auch das wieder raus. So ging das die ganze Nacht. Stas gab mir  Kohletabletten, davon ass ich acht Stück und spülte sie mit Wasser runter. Aber auch das verliess meinen Körper auf dem selben Weg wie es reinkam. Danach trank ich nichts mehr und legte mich schlafen. Um etwa 2 Uhr erwachte ich mit Rückenschmerzen und probierte die Reiseapotheke, die mir Beni zusammengestellt hat, aus. Nach zwei Schmerztabletten konnte ich wieder schlafen, auch das Wasser mit dem ich die Tabletten runterspülte blieb im Magen. So konnte ich während der Nacht etwa 5 dl Wasser trinken, etwa alle 30 Minuten etwa 1 dl. Am Morgen fühlte ich mich deutlich besser, bis ich mich aufrichtete und gleich wieder zum Klo eilte. Olya und Stas haben sich sehr gut um mich gekümmert und liessen mich während sie arbeiten gingen alleine in ihrer Wohnung. Ich blieb den ganzen Tag im Bett, hin und wieder ging ich an den Computer, musste mich jedoch nach etwa fünf Minuten jeweils wieder für eine Viertelstunde hinlegen. Am späten Nachmittag konnte ich dann endlich eine kleine Suppe schlürfen und sie auch behalten. Am Abend kochte Olya für uns, ich mochte zwar nicht viel essen aber immerhin etwas und fühlte mich schon viel besser. Während dem Essen schauten wir ein bisschen Russisches Fernsehen; Galileo und Comedy Club gibts auch in Russisch. Zum Teil übersetzte mir Stas einige Gas in Französisch. Und dann kam da eine bekannte Russische Band die heisst USB – United Sexy Boyz. War lustig, auch wenn ich nicht alles verstand Smiley

Wir tranken Tee und schauten uns einige Folgen von Simon’s Cat an. Es war ein gemütlicher Abend und ich fühlte mich danach viel besser.

Am Samstagmorgen weckte mich Olya um 8 Uhr. Olya arbeitet in einem Geschichtsmuseum von Jekaterinburg und hatte vom Museum aus eine theatralische Darbietung zu Ehren der Gründung von Jekaterinburg mitorganisiert. Olya nahm mich mit auf diesen 8 km langen Marsch, mit einem Pferdewagen und drei Arbeiter, welche die Dokumente vom Standort des alten Metallfabrikgeländes zum neuen fuhren. Am Anfangspunkt wurde ich gleich eingespannt, um ein Plakat aufzumachen. Der Russe, welcher mich zu Hilfe nahm kümmerten die Sprachbarrieren nicht gross.

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Von diesem Ort aus gings dann marschierend hinter dem Pferdewagen, vier Kamerateams und mit Polizeibegleitung los Richtung dem Ort, wo Jekaterinburg gegründet wurde. Während des Marsches wurde ich von einem der lokalen TV-Sendern interviewt, zum Glück war Olya neben mir und konnte sich als Übersetzerin anstellen.

Am Gründungsort angekommen wurde wieder etwas erzählt, bei dem ich nicht ganz mitkam, da mein Russisch immer noch nicht perfekt ist. Dafür hatte ich dann noch die Möglichkeit ein paar Fotos machen zu lassen:

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Nach diesem Marsch, meist an der prallen Sonne bei 32°C, war ich ziemlich erschöpft. Kein wunder da ich Tags zuvor nicht einmal aus dem Bett kam. Deshalb verbrachte ich den Nachmittag mit Olya in ihrer Wohnung und hatte etwas Zeit zum schlafen und Blog schreiben. Ich fühlte mich zwar besser, aber immer noch ziemlich schwach. Eine herrliche Grapefruit hatte ich mir auf dem Heimweg noch gekauft und gegessen, das war super! Und dafür reicht mein Russisch schon ganz gut. Olya meinte ich hätte eine gute Aussprache Smiley mit herausgestreckter Zunge.

So heiss es auch war und so gerne ich mich im Wasser abgekühlt hätte, in den Gewässern in Jekaterinburg würde ich mich niiiiiiiiemals abkühlen. Nicht mal die Füsse. So verschmutzt sind diese Gewässer. Olya und Stas bezeugten mir, dass niemand da rein geht… Aber irgendwelche Spinner gibt es immer

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Pfui! Ä riese Grüsu!

Am Samstagabend habe ich mich mit Nick vor dem Opernhaus getroffen. Nick ist der Götti von Ulysse seiner Tochter. Als ich kurz vor meiner Abreise in der Schweiz Ulysse traf und ihm von meiner Reise erzählte meinte er, ich müsse in Jekaterinburg unbedingt Nick treffen. Nick kam mit seinem Auto und fuhr mich zu einem erhöhten Punkt in Jekaterinburg, wo man ein bisschen die Grösse von Jekaterinburg erblicken konnte.

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Danach fuhr Nick mich ein wenig durch Jekaterinburg und erzählte mir einiges über dessen Entstehung. In Jekaterinburg gibt es einige Häuser aus den 1920er Jahren, in welchen die Wohnungen ohne Küche und Badezimmer erstellt wurden. In den Innenhöfen gab es dann Kantinen und Badehäuser. Diese bestehen zum Teil noch heute, da es zu teuer ist, die Wohnungen mit Badezimmer und Küche zu ergänzen.

Nach dem wir uns in einer kleinen Kneipe gestärkt hatten fuhr mich Nick zur Grenze zwischen Europa und Asien.

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Danach fuhr er mich zügig zurück zur Wohnung von Olya und Stas, denn Olya hatte mit dem kochen auf mich gewartet. Um etwa Mitternacht assen Olya und ich die feinen selbst gemachten gefüllten Teigwaren. In den einen waren gestampfte Kartoffeln, in den anderen Kohl drin.

Am Sonntag schlief ich ordentlich aus und ging dann mit Stas einkaufen. Ich bereitete den beiden eine Rösti, Gemüse und Pouletgeschnetzeltes zu. Für die Rösti hatte ich extra eine Kartoffelraffel mitgenommen und ich machte wohl zum ersten mal selber Rösti Smiley Logischerweise war ich beim Kartoffelraffeln nicht sehr geübt und raffelte nebst den Kartoffeln auch noch meinen Daumen, davon jedoch nur ganz wenig. DSC00967  DSC00968

Das Essen kam sehr gut an, Stas der zurzeit kein Fleisch isst, wollte unbedingt, dass ich das Rezept des Pouletgeschnetzelten an Olya weitergab, damit sie es ihm später wenn er wieder Fleisch essen wird, kochen kann. Haha, wiedermal ein super Simu-Satz, gell Stephan. Die Rollenverteilung bei Olya und Stas war und ist durchaus klar. Nach dem Essen packte ich meine Sachen zusammen und die beiden brachten mich noch an den Bahnhof und blieben da bis die Transsib mit mir abfuhr.

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Die Schweizerische Pünktlichkeit der Transsib war weg, mit etwa 20 Minuten Verspätung gings dann los Richtung Novosibirsk.

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Goodbye Olya and Stas.

Cheers

Simu



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